Ich bin seit Weihnachten in einer recht tiefen Depression und kommer nur sehr langsam wieder raus



Der Verdacht auf  Hautkrebs hat sich leider bestätigt. Es ist aber eine sehr frühe Form des Melanoms und die Heilungschancen liegen bei über 90 Prozent.

Im Januar ist noch eine Operation, ein sogenannter Nachschnitt. Wenn der histologische Befund in Ordnung ist, brauche ich mir keine unnötigen Sorgen zu machen.

Allerdings muss ich zukünftig direkte Sonne meiden und 2 mal im Jahr zum Hautscreening.

Vielleicht ist das der „Schuss vor den Bug“, um endlich damit anzufangen, Dinge in meinem Leben wirklich zu ändern.


Leider ist mir erst heute klar geworden, dass ich in den letzten Wochen sowohl im Job wie auch im Privatleben und mit Freunden und sogar im Sportverein dicke Probleme hatte. All das hat sich angesammelt und angestaut, so dass ich in einer tiefen Depression stecke.

Es gab Probleme, die ich selber inszeniert habe, wie Sex mit dem Ex-Mann. Probleme, auf  die ich keinen Einfluss hatte, wie der JahresEndStress auf der Arbeit.  Probleme, die nur in meinem Kopf existierten, wie vermeintliche Schenkungen meines Vaters an meine Geschwister. Probleme, die nach Jahrzehnten wie aus dem Nichts wieder auftauchten und die mit sexueller Gewalt in meiner Kindheit zu tun haben könnten.  Und schliesslich noch eine Mieterhöhung um 60 € und ein noch nicht abschliessend geklärter Verdacht auf Hautkrebs.

Das alles passierte mir in 4 Wochen. Kein Wunder, dass ich bei all dem in den Schutz der Depression abgetaucht bin.

Jetzt gilt es, ein Problem nach dem anderen anzupacken.


Ich lade einsame, schroffe, abwertende, übergriffige Menschen dazu ein, mich zuzutexten und abzuwerten.

Wie mein Vater auch heute noch kaum was gutes an mir finden kann, ausser vielleicht, dass ich regelmässig für die ganze Familie gekocht habe. Aber ich lehne mich auch heute noch nicht gegen seine abwertenden Bemerkungen auf. Im Gegenteil: In Gedanken öffne ich ihm mein ganzes Herz, und wundere mich, wenn ich das nächste mal genauso verletzt werde.

Auch mein Vater hat keine Freunde, wie die Männer, denen ich bisher mit offenem Herzen hinterher gelaufen bin.

Ich bin anders als mein Vater. Ich habe seit langer Zeit einen stabilen Freundeskreis und auch -von mir -längst vergessene Menschen melden sich plötzlich wieder und wollen Kontakt zu mir haben.

Mein Vater und auch die Männer , die ihm so ähnlich sind, bleibt immer allein. Armes Schwein? Weit gefehlt! Diese Männer halten sich tatsächlich für das Zentrum des Universums.


Gestern hat mein TaichiLehrer mich körperlich relativ grob angefasst. „Das gefällt mir nicht!“ habe ich nach ner halben Mintue Aushalten gesagt und er hat sofort losgelassen. Das war eine Premiere für mich und ich könnte stolz auf mich sein.

Später erzähle ich dem TaichiLehrer  aber munter eine Geschichte aus meinem Job , die mich ganz schön in Schwierigkeiten bringen könnte. Seither setzt Panik meinen Kopf unter Druck.

Ich muss lernen, eine von mir gesetzten Grenze auch selber einzuhalten und nicht, wie bei diesem Beispiel, mich zwei mal verletzbar zu machen.

Auch in meiner letzten Beziehung habe ich Grenzen gesetzt und sie bei der nächstbesten Gelegenheit wieder preisgegeben.

Natürlich ist das kein gesundes Verhalten.


Heute war ein sehr schwerer Tag, der von grosser Verwirrtheit und innerer Anspannung gekennzeichnet war.

Ich habe vom Aufstehen bis  zum Abend alle 30 Minuten eine Entspannungsübung oder eine Meditation gemacht.

Mir geht des wieder deutlich besser. Es ist , glaube ich, sehr wichtig, die innere Anspannung wahrzunehmen und zu erkennen, dass ich etwas dagegen tun kann.

Ich bin nicht mehr machtlos , wie ein kleines Kind. Aber ich darf mich auch nicht mehr den alten Verhaltensweisen hingeben, mit denen ich bisher der inneren Anspannung begegnet bin.

Es geht mir gut, und ich habe 8 Stunden dafür etwas getan.


Ich weiss noch nicht, was mich heute 2 mal angetriggert hat. Ich habe nur noch kurz gemerkt, irgendwas lief völlig aus der Bahn und schon war ich auf einem anderen Planeten.

Ich muss in Zukunft besser darauf achten, das ich in solchen Momenten nicht in die automatische Verwirrtheit falle, sondern ich will innehalten und mich mit Entspannung wieder stabilisieren.

Mir fallen nur 2  Trigger ein: Lärm und unfreundliche Leute.

 


Seit 2 Monaten bin ich nun schon in einer neuen depressiven Phase. Meine innere Anspannung lässt kaum nach. Verrückte selbst-gefährdende Fantasien spuken durch meinen Kopf.

Ich kann im Moment nur alle 30 Minuten eine Entspannungsübung machen, um so den Tag halbwegs zu überstehen. Das ist sehr anstrengend und mühevoll, aber ich weiss keinen anderen besseren Weg, um aus der INNEREN ANSPANNUNG ein wenig auszusteigen.

Vor 5 Jahren bin ich um diese Zeit in die Psychiatrie eingewiesen worden. Auch das bedrückt mich sehr. Ich bedrücke mich sehr und ich weiss nicht, warum.

Es ist ein mühsames Leben.


Ich merke immer mehr, wie sehr ich mich von den Beziehungsdramen und Arbeitsplatzdramen anderer Leute infizieren lassen und mich damit selbst verrückt mache.

Ich will damit aufhören, dramatische Leute in meinem Leben die Herrschaft zu überlassen. Ich will mich abgrenzen lernen. Ich will lernen, Drama aus dem Weg zu gehen.

Natürlich weiss ich, dass ich selbst Drama mache und damit den Kollegen auf der Arbeit auf die Nerven gehe, so wie mich selbst die Kollegen furchtbar nerven, die Drama machen.

Aber Drama machte mein Leben zwar schwer aber interessant. Was wäre , wenn ich ein ganz undramatisches Leben führen würde?